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Nicht "irgendwas"... oder doch?
Eva Croissants erstes Album
Als "irgendwer" kam sie zu "The Voice of Germany" (TVoG) und ließ
mit ihren eigenen Songs die Jury aufhorchen. Es reichte nur bis zu
den Live-Shows, trotzdem veröffentlicht Eva Croissant (die wirklich
so heißt) ihr erstes Album "Du bist nicht irgendwer" auf dem Label
regioactive.de. Ein guter Anfang… aber leider hält der positive
Eindruck nicht zu lange an. Sanfte Eintönigkeit
Beim ersten Durchhören lässt sich schnell feststellen, dass jedes
Lied eigentlich gleich klingt. Ein sanftes Gitarren-Intro, meist
gezupft, mündet im etwas (aber wirklich nur etwas) kräftigeren
Refrain, wo Percussion und Bass dazu kommen. Generell klingt das
nicht schlecht, aber nach Track 5 von 12 wird die Musik doch
eintönig. Dazu kommt natürlich noch Evas klare Stimme, die in
einzelnen Momenten sogar an die der Frontfrau von Silbermond in "Das
Beste" erinnert, aber leider eben nur vereinzelt. Ansonsten klingt
Eva meist doch zu jung und sanft, um der wenig abwechslungsreichen
Musik genug stimmlichen Nachdruck zu verleihen.
Sie scheut sich nicht vor Wörtern wie "Hartz IV"
Stattdessen kann die 22-jährige Singer-Songwriterin mit ihren
tiefgründigen Texten überzeugen. Obwohl die meisten Lieder von Liebe
handeln, sind noch nur wenige typische Schnulzen auf dem Album.
Stattdessen zeigt Eva ein Händchen für einfallsreiche Formulierungen
und besonders der bissige Humor wie in "Nimm dein Leben in die Hand"
steht ihr gut: "Wenn du noch weiter 'ne ruhige Kugel schiebst, dann
wird deine Zukunft 'nen Namen haben, Pass auf dass du dir nicht den
Kopf anschlägst; an der Tür steht Hartz IV im goldenen Rahmen". So
kritisch der Text auch ist, leider fehlt den Songs auch hier der
musikalische Nachdruck.
Fazit: Eva Croissant liefert mit "Du bist nicht irgendwer" kein
innovatives, aber ein solides erstes Album. Die Musik ist ruhig und
unverschnörkelt, nach Kurzem aber eintönig. Ihre Songs leben von
facettenreichen Texten, die von Erfahrungen erzählen und zum
Nachdenken anregen. Wer von "TVoG" ihren Song "Dein Herz trägt
Felsen" kennt und mag, für den ist das Album auf jeden Fall zu
empfehlen, andere Musik wird darauf aber nicht zu hören sein.
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